06. September 2013
Michael Hange: „Viele Unternehmen unterschätzen wachsende Gefahr durch Internetkriminalität“
3 Min.
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Michael Hange, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), im Gespräch mit der Lebensmittel Zeitung
Obwohl die NSA-Affäre und die kürzlich veröffentlichte Statistik des Bundeskriminalamtes ein Schlaglicht auf das Ausmaß von internetgestützter Wirtschaftsspionage und Online-Kriminalität werfen, sind sich viele Unternehmen der wachsenden Gefahr nicht bewusst, befindet Michael Hange, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), im Gespräch mit der Lebensmittel Zeitung (Deutscher Fachverlag).
Hange, der auch das 2011 gegründete nationale Cyber-Abwehrzentrum der Bundesregierung leitet, hofft, dass die jüngsten Vorfälle als Weckruf dienen. Allein auf das Regierungsnetz fänden täglich 4000 ungezielte und fünf bis zehn gezielte Angriffe statt. Ein Abfluss von Informationen über die NSA habe es seinen Erkenntnissen nach aus dem Regierungsnetz aber nicht gegeben. Inwieweit die Wirtschaft zum Opfer wurde, wollte er nicht bewerten. Laut Verfassungsschutz beläuft sich der jährlich durch Wirtschaftsspionage entstehende Schaden auf zwischen 30 und 60 Milliarden Euro. Dazu Hange: „Sowohl die Quantität als auch die Qualität der Angriffe steigen.“ Spionage sei eines der herausragenden Motive für Cyber-Angriffe, und diese Fälle würden auch aufgrund der teils hohen technischen Raffinesse der Täter Anlass zur Sorge bieten. Vor allem, weil deutsche Unternehmen ein lohnendes Ziel sind: „Wir haben über drei Millionen Unternehmen in Deutschland. Im Mittelstand sind darunter viele Weltmarktführer, deren Know-how sehr begehrt ist – und zwar nicht nur bei Kriminellen, sondern auch bei anderen Staaten“, so Hange gegenüber der Lebensmittel Zeitung. „Im Internet gibt es einen sehr regen Handel mit Cyber-Angriffswerkzeugen und Hinweisen auf Schwachstellen, dieser Gefahr sind sich viele Unternehmen leider nicht ausreichend bewusst.“
Der BSI-Präsident hofft im Gegenzug auf einen Boom deutscher IT-Firmen: „Es macht einen Unterschied, ob ein Cloud-Server in Deutschland beziehungsweise in der EU oder in den USA steht.“ Erst vor wenigen Tagen hatte das Bundeskriminalamt eine Verdopplung der Fälle von Internetkriminalität binnen der vergangenen fünf Jahre auf 64.000 in 2012 gemeldet. Hange wundert das nicht, da etwa mit dem rasanten Absatz von Smartphones immer neue Gefahrenquellen hinzukommen. „Die Grenze zwischen beruflicher und privater Nutzung von IT löst sich immer mehr auf. Das sogenannte Bring Your Own Device hat für Unternehmen und deren Mitarbeiter Vorteile, führt jedoch auch zu großen Herausforderungen für die Informationssicherheit und den Datenschutz. Darüber hinaus wächst die Zahl der Schadprogramme für die Betriebssysteme von Smartphones. Wir raten daher dringend zu einer Trennung von privater und dienstlicher Nutzung von Smartphones.“
Das vollständige Interview findet sich in der Lebensmittel Zeitung vom 6. September 2013.
Obwohl die NSA-Affäre und die kürzlich veröffentlichte Statistik des Bundeskriminalamtes ein Schlaglicht auf das Ausmaß von internetgestützter Wirtschaftsspionage und Online-Kriminalität werfen, sind sich viele Unternehmen der wachsenden Gefahr nicht bewusst, befindet Michael Hange, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), im Gespräch mit der Lebensmittel Zeitung (Deutscher Fachverlag).
Hange, der auch das 2011 gegründete nationale Cyber-Abwehrzentrum der Bundesregierung leitet, hofft, dass die jüngsten Vorfälle als Weckruf dienen. Allein auf das Regierungsnetz fänden täglich 4000 ungezielte und fünf bis zehn gezielte Angriffe statt. Ein Abfluss von Informationen über die NSA habe es seinen Erkenntnissen nach aus dem Regierungsnetz aber nicht gegeben. Inwieweit die Wirtschaft zum Opfer wurde, wollte er nicht bewerten. Laut Verfassungsschutz beläuft sich der jährlich durch Wirtschaftsspionage entstehende Schaden auf zwischen 30 und 60 Milliarden Euro. Dazu Hange: „Sowohl die Quantität als auch die Qualität der Angriffe steigen.“ Spionage sei eines der herausragenden Motive für Cyber-Angriffe, und diese Fälle würden auch aufgrund der teils hohen technischen Raffinesse der Täter Anlass zur Sorge bieten. Vor allem, weil deutsche Unternehmen ein lohnendes Ziel sind: „Wir haben über drei Millionen Unternehmen in Deutschland. Im Mittelstand sind darunter viele Weltmarktführer, deren Know-how sehr begehrt ist – und zwar nicht nur bei Kriminellen, sondern auch bei anderen Staaten“, so Hange gegenüber der Lebensmittel Zeitung. „Im Internet gibt es einen sehr regen Handel mit Cyber-Angriffswerkzeugen und Hinweisen auf Schwachstellen, dieser Gefahr sind sich viele Unternehmen leider nicht ausreichend bewusst.“
Der BSI-Präsident hofft im Gegenzug auf einen Boom deutscher IT-Firmen: „Es macht einen Unterschied, ob ein Cloud-Server in Deutschland beziehungsweise in der EU oder in den USA steht.“ Erst vor wenigen Tagen hatte das Bundeskriminalamt eine Verdopplung der Fälle von Internetkriminalität binnen der vergangenen fünf Jahre auf 64.000 in 2012 gemeldet. Hange wundert das nicht, da etwa mit dem rasanten Absatz von Smartphones immer neue Gefahrenquellen hinzukommen. „Die Grenze zwischen beruflicher und privater Nutzung von IT löst sich immer mehr auf. Das sogenannte Bring Your Own Device hat für Unternehmen und deren Mitarbeiter Vorteile, führt jedoch auch zu großen Herausforderungen für die Informationssicherheit und den Datenschutz. Darüber hinaus wächst die Zahl der Schadprogramme für die Betriebssysteme von Smartphones. Wir raten daher dringend zu einer Trennung von privater und dienstlicher Nutzung von Smartphones.“
Das vollständige Interview findet sich in der Lebensmittel Zeitung vom 6. September 2013.
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