17. Januar 2001
Ist BSE eine verletzungsbedingte Erkrankung?
2 Min.
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Fachzeitschrift FLEISCHWIRTSCHAFT veröffentlicht neue These: BSE-Erreger treten nur durch offene Wunden ein
Es besteht der begründete Verdacht, dass spongiforme Enzephalopathien, das heißt die für BSE charakteristische Gehirnkrankheit, bei Tier und Mensch durch orale Aufnahme von BSE-Erregern nur dann ausgelöst werden kann, wenn verletzungs- oder krankheitsbedingte Verletzungen im Verdauungstrakt vorliegen. Auf diese bisher nicht bedachte Übertragungsmöglichkeit weist Dr. Klaus Hofmann in der Januar-Ausgabe der im Deutschen Fachverlag erscheinenden Fachzeitschrift FLEISCHWIRTSCHAFT hin. Seine "Läsionen-Hypothese" liefert auch die Erklärung dafür, warum bei verschiedenen Tierarten - auch bei Rindern - spongiforme Enzephalopathien auf oralem Wege bisher nicht erzeugt werden konnten. Die Übertragung der BSE-Erreger gelang jeweils nur durch Injektion direkt ins Gehirn sowie durch Transplantation von infiziertem Gewebe. Beide Übertragungswege sind mit Gewebsverletzungen verbunden.
Die von Hofmann, bis zu seiner Pensionierung 1999 Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Chemie und Physik an der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach, ins Kalkül gezogene Hypothese der BSE-Übertragung ist nahe liegend und verblüffend einfach. Sie berücksichtigt jedoch eine Besonderheit im allgemeinen Ernährungs-verhalten der Rinder, die Theoretikern und den BSE-Experten in den Labors, die z.B. die Prionenproteine und ihren Wirkungsmechanismus erforscht haben, kaum vertraut sein dürfte:
Rinder nehmen zusammen mit dem Futter vereinzelt immer wieder spitze und scharfkantige Fremdkörper auf, die im Maul, Rachen, Schlund und Magen zu Verletzungen führen. Das Wiederkäuen erhöht dabei die Wahrscheinlichkeit von Epithel- und Blutgefäßverletzungen drastisch.
Diese Läsionen könnten Hofmanns Einschätzung nach das Einfallstor sein, durch das der BSE-Erreger, die sogenannten Prionen, in den Organismus eindringen.
Menschen mit offenen Magen- oder Darmgeschwüren sowie entsprechenden Verletzungen im Mund- und Rachenraum (z.B. Zahnfleischbluten), durch die eine Prionenübertragung stattfinden kann, wären somit einem relativ hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Umgekehrt wäre anzunehmen, dass eine Gesundheitsgefährdung für völlig Gesunde praktisch nicht besteht.
Die Läsionen-Hypothese von Hofmann, der unter anderem den ELISA-Test zur Kontrolle der ausreichenden Dampfsterilisation von Tiermehl entwickelte, erklärt auch, warum in einer Herde immer nur einzelne Tiere an BSE erkranken. BSE ist keine durch vermehrungsfähige Mikroorganismen verursachte Infektionskrankheit und somit auch keine Seuche. Sie muß vielmehr als eine Art schleichende Vergiftung durch ein pathogenes Protein angesehen werden.
Es besteht der begründete Verdacht, dass spongiforme Enzephalopathien, das heißt die für BSE charakteristische Gehirnkrankheit, bei Tier und Mensch durch orale Aufnahme von BSE-Erregern nur dann ausgelöst werden kann, wenn verletzungs- oder krankheitsbedingte Verletzungen im Verdauungstrakt vorliegen. Auf diese bisher nicht bedachte Übertragungsmöglichkeit weist Dr. Klaus Hofmann in der Januar-Ausgabe der im Deutschen Fachverlag erscheinenden Fachzeitschrift FLEISCHWIRTSCHAFT hin. Seine "Läsionen-Hypothese" liefert auch die Erklärung dafür, warum bei verschiedenen Tierarten - auch bei Rindern - spongiforme Enzephalopathien auf oralem Wege bisher nicht erzeugt werden konnten. Die Übertragung der BSE-Erreger gelang jeweils nur durch Injektion direkt ins Gehirn sowie durch Transplantation von infiziertem Gewebe. Beide Übertragungswege sind mit Gewebsverletzungen verbunden.
Die von Hofmann, bis zu seiner Pensionierung 1999 Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Chemie und Physik an der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach, ins Kalkül gezogene Hypothese der BSE-Übertragung ist nahe liegend und verblüffend einfach. Sie berücksichtigt jedoch eine Besonderheit im allgemeinen Ernährungs-verhalten der Rinder, die Theoretikern und den BSE-Experten in den Labors, die z.B. die Prionenproteine und ihren Wirkungsmechanismus erforscht haben, kaum vertraut sein dürfte:
Rinder nehmen zusammen mit dem Futter vereinzelt immer wieder spitze und scharfkantige Fremdkörper auf, die im Maul, Rachen, Schlund und Magen zu Verletzungen führen. Das Wiederkäuen erhöht dabei die Wahrscheinlichkeit von Epithel- und Blutgefäßverletzungen drastisch.
Diese Läsionen könnten Hofmanns Einschätzung nach das Einfallstor sein, durch das der BSE-Erreger, die sogenannten Prionen, in den Organismus eindringen.
Menschen mit offenen Magen- oder Darmgeschwüren sowie entsprechenden Verletzungen im Mund- und Rachenraum (z.B. Zahnfleischbluten), durch die eine Prionenübertragung stattfinden kann, wären somit einem relativ hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Umgekehrt wäre anzunehmen, dass eine Gesundheitsgefährdung für völlig Gesunde praktisch nicht besteht.
Die Läsionen-Hypothese von Hofmann, der unter anderem den ELISA-Test zur Kontrolle der ausreichenden Dampfsterilisation von Tiermehl entwickelte, erklärt auch, warum in einer Herde immer nur einzelne Tiere an BSE erkranken. BSE ist keine durch vermehrungsfähige Mikroorganismen verursachte Infektionskrankheit und somit auch keine Seuche. Sie muß vielmehr als eine Art schleichende Vergiftung durch ein pathogenes Protein angesehen werden.
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