Immer mehr Sondermüll gelangt in Hausmüll-Verbrennungsanlagen
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Gefährliche Abfälle gehen in Deutschland nicht immer den vorgesehenen Weg in die Sondermüllverbrennungsanlage, sondern werden aus Kostengründen in großen Mengen dem Hausmüll untergemischt. Das berichtet die aktuelle Ausgabe des ENTSORGA-Magazins (dfv Mediengruppe). Darunter leidet nicht nur der Umweltschutz; auch viele Aspekte der Arbeitssicherheit und des Arbeitsschutzes kommen zu kurz, fürchtet Dr. Andreas Neuss, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Sondermüllverbrennungsanlagen e. V. (BDSAV), im Gespräch mit dem ENTSORGA-Magazin. Das passiere insbesondere dann, wenn hochgefährliche flüssige, feste oder pasteuse Abfälle ohne sorgfältige chemische Analyse zusammen auf den Feuerungsrost einer Hausmüll-Verbrennungsanlage geraten.
„Die Behandlung gefährlicher Abfälle außerhalb von Hochtemperaturverbrennungsanlagen (SAV) kann nur dann akzeptiert werden, wenn diese mindestens genauso umweltverträglich ist, wie die Behandlung der entsprechenden Abfälle durch Hochtemperaturverbrennung in einer SAV,“ so Neuss weiter. Das Vermischen mit anderen Abfällen zur Verdünnung von Schadstoffbelastungen in externen Vorbehandlungsanlagen lehne der BDSAV entschieden ab. Doch genau das ist in großem Stil vor allem in Nordrhein-Westfalen der Fall: Im Jahr 2013 waren es 220.000 Tonnen, die hier auf diese Weise entsorgt wurden. Die Mechanismen dahinter sind rein wirtschaftlicher Natur, da bis vor Kurzem die Kapazitäten bei Ersatzbrennstoff-Kraftwerken und bei Hausmüllverbrennungs-Anlagen nicht ausgelastet waren. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Studie, die der BDSAV bei der Prognos AG in Auftrag gegeben hat.
Der Grund für den Missstand liegt in der Codierung des Mülls und einer Gesetzeslücke: Der Anteil der „gemischten gefährlichen Abfälle“, die von einigen Hausmüllverbrennungsanlagen angenommen werden dürfen, betrug früher nur rund fünf Prozent. Jetzt sind es fast 60 Prozent des dortigen Sondermülls. „Die Entsorger weiten ihr Lieferspektrum zunehmend auf den ‚Misch-Schlüssel‘ aus, weil die Entsorgung damit einfach billiger wird“, kritisiert Andreas Neuss gegenüber ENTSORGA. Der Zustand sei zwar legal aber nicht mehr legitim.
Der vollständige Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe des ENTSORGA-Magazins 10/15 zu lesen.
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