Adidas, Hugo Boss und Marc O’Polo sind die beliebtesten Arbeitgeber der Modebranche
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Ergebnisse der TW-Befragung „Working in Fashion 2024“
18:00
Die Fachzeitschrift TextilWirtschaft (dfv Mediengruppe) hat Beschäftigte in der Modebranche nach dem beliebtesten Arbeitgeber gefragt. Über 6.300 Mitarbeitende haben sich an der branchenweit größten Befragung dieser Art beteiligt. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, was Mitarbeitende in Zeiten des Fachkräftemangels von Unternehmen erwarten.
Ranking der beliebtesten Arbeitgeber:
Nachdem mit Betty Barclay im vergangenen Jahr ein mittelständisches Familienunternehmen den globalen Konzern Adidas im Ranking überholt hatte, liegt der Sportartikelhersteller in der aktuellen Studie wieder vorn. Hinter dem Zweitplatzierten Hugo Boss und dem drittplatzierten Marc O’Polo, behauptet sich Betty Barclay auf Rang vier weiterhin unter den Großen der Branche und liegt vor der Otto Group sowie Simplicity (Marken: Opus, Someday), Puma und Brax. Neu unter den Top Ten ist die Holy Fashion Group. Die Macher der Labels Joop!, Strellson und Windsor steigen von Rang zwölf im Vorjahr auf neun und verdrängen Breuninger auf Platz elf.
Insgesamt ist viel Bewegung im Ranking der 42 bewerteten Hersteller. New Yorker und TK Maxx konnten jeweils neun Plätze zulegen. Bestseller (Marken u.a. Jack & Jones, Only, Vero Moda), Marc Cain und P&C Düsseldorf steigen acht Ränge nach oben. Plätze verloren haben Unternehmen, die im Umbruch sind. Allen voran die durch die Signa-Pleite angeschlagene KaDeWe Group, die von Rang 16 auf 34 abrutscht. Auch die S.Oliver Group fällt von Rang 14 auf 22. Mit Gerry Weber, Esprit und Galeria sind auf den letzten Plätzen Unternehmen, die massiv in Schieflage geraten sind. Das Ansehen des Arbeitgebers ist den meisten Mitarbeitenden laut Befragung wichtig: „Ich lege viel Wert darauf, dass das Unternehmen, in dem ich arbeite, ein gutes Image hat“, sagen 79 % aller Teilnehmenden.
Zufriedenheit der Beschäftigten:
Fast alle Befragten (93 %) machen ihren derzeitigen Job gern. Mehr als drei Viertel finden ihre Arbeit sinnstiftend. Wichtig ist ihnen hohe Eigenverantwortung (86 %) und fast ebenso viele (80 %) stimmen folgender Aussage zu: „Ich habe ausreichend Freiraum bei der Gestaltung meiner Arbeit.“ Nur jeder Zehnte sucht aktiv nach einem neuen Job, 40 % denken gelegentlich über einen Wechsel nach.
Die Studie erfasst ebenfalls, welche Kriterien den Befragten bei der Wahl des Arbeitgebers wichtig sind. Ganz vorn unter den zehn abgefragten Kategorien ist ein gutes Betriebsklima, das ausnahmslos alle Befragten erwarten. Jeder Dritte nennt schlechte Stimmung als Grund für einen Arbeitgeberwechsel. Derzeit bewerten 81 % aller Festangestellten das Betriebsklima auch in der Realität als gut.
Das Gehalt ist die zweitwichtigste Kategorie für die Arbeitnehmer. Weiterhin ist hier die Schere zwischen Wunsch und Realität am größten. So erwarten 99 % ein gutes Niveau, aber nur jeder Zweite schätzt sein eigenes Gehalt derzeit auch so ein. Nach Angaben der Befragten liegt das jährliche Bruttogehalt im Median bei 55.643 Euro. Männer bekommen in der Branche immer noch deutlich mehr Geld als Frauen. Der Abstand zwischen den Geschlechtern beträgt 20.702 Euro.
Weiterbildungsmöglichkeiten, Zukunftspotenzial und Sicherheit des Arbeitsplatzes sind drei weitere Kategorien, die für 98 % der Mitarbeitenden essenziell sind. Work-Life-Balance ist für 97 % wichtig, wird aber von weniger als drei Viertel der Befragten als gut bewertet. Die Überbelastung ist im Einzelhandel aufgrund des wachsenden Personalmangels ein großes Problem. Insgesamt finden 41 % der Mitarbeitenden das Stress-Level bei ihrer Arbeit zu hoch.
Die Homeoffice-Möglichkeit ist nicht mehr so bedeutsam. War dies noch im Vorjahr für drei Viertel der Befragten wichtig, so wünschen sich derzeit nur noch 66 %, dass sie von zuhause arbeiten können. Soziale Verantwortung und nachhaltiges Wirtschaften werden den Arbeitnehmern immer wichtiger. Inzwischen setzen das 93 % der Befragten voraus, aber nur drei Viertel attestieren dies den Unternehmen der Branche. „Mir ist es wichtig, in einem Unternehmen zu arbeiten, das seine Corporate Social Responsibility ernst nimmt“. Dem stimmen insgesamt 79 % der Teilnehmenden zu. Dazu gehört auch das Thema Diversity, das für nahezu drei Viertel der Befragten wesentlich ist.
Zur Studie:
Insgesamt 6.343 Studierende, Auszubildende, Young Professionals (bis 35 Jahre) und Professionals aus der Modebranche haben sich an der Befragung „Working in Fashion“ der TextilWirtschaft beteiligt. Die Studie wurde im Mai und Juni dieses Jahres durchgeführt. Die Teilnehmenden haben Fragen zu Karrierewünschen und Erwartungen an Arbeitgeber beantwortet und 42 große Unternehmen der Branche in unterschiedlichen Kategorien bewertet. Aus dem nach Relevanz der Kategorie gewichteten Durchschnitt ergibt sich das Gesamt-Image. Die rund 400 Seiten starke Studie ist für 498 Euro plus Mwst. unter redaktiontw@textilwirtschaft.de bestellbar.
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