Branchenecho: Top 100 Unternehmen der Fleischwirtschaft verhalten optimistisch
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Jedes zweite Unternehmen will Produktionskapazitäten erhöhen
10:00
Das aktuelle Branchenecho der Fleisch- und Wurstindustrie in Deutschland zeigt: Die Branche steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Gleichzeitig deutet der Branchenbericht der Fleischmedien der dfv Mediengruppe und der Managementberatung RSM Ebner Stolz darauf hin, dass die Unternehmen sich zunehmend den neuen Marktanforderungen anpassen und mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft blicken.
„Obwohl der Sektor weiterhin mit hohen Produktionskosten, Preisdruck seitens des Handels und gesellschaftlichen Veränderungen konfrontiert ist, beobachten wir viele positive Entwicklungen innerhalb der Branche“, so Christian Schnücke, Gesamtverlagsleiter der dfv Agrar-, Back- und Fleischfachmedien.
„Der Weg ist steinig, aber die Chancen auf Erfolg sind real“, sagt Klaus Martin Fischer, Partner der Managementberatung RSM Ebner Stolz. „Unternehmen, die bereit sind, den Wandel proaktiv anzugehen – sei es durch Allianzen, Investitionen in Automatisierung oder die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit – haben die Chance, gestärkt aus dieser Transformationsphase hervorzugehen.
Hoffnungsvoller Blick in die Zukunft
Ein zentrales Ergebnis der Umfrage unter den Top 100 Unternehmen der Branche: Fast 74 Prozent der befragten Firmen konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal steigern. Ein Absatzplus verzeichneten 48 Prozent. 72,7 Prozent der Befragten rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer weiteren Steigerung des Absatzes. Fast die Hälfte der Unternehmen, planen ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen, was auf eine anhaltend hohe Zuversicht hindeutet.
Einen anhaltenden Konsumrückgang beobachten die Befragten allerdings beim Schweinefleisch. Der Konsum ist 2022 um circa 9 Prozent gesunken, 2023 um weitere 2 Prozent. Für die nächsten 12 bis 24 Monate rechnen 72,2 Prozent der Befragten mit einem weiteren Minus, durchschnittlich um minus 3,6 Prozent.
Preisdruck und Margenverluste: Eine unausgeglichene Beziehung zum Handel
Während die Entwicklung der Absatzmenge insgesamt positive Signale sendet, sind die Unternehmer weiterhin unzufrieden mit der Preispolitik des Handels. Ein Großteil der Unternehmen (> 83 Prozent) bleibt auf gestiegenen Kosten vollständig oder zum Teil sitzen. Als Grund geben die Unternehmen an, dass der Lebensmitteleinzelhandel die Weitergabe der Kostensteigerungen blockiert. 52 Prozent der befragten Unternehmer geben sogar an, dass sie mit weiteren Forderungen nach Preissenkungen durch den Handel konfrontiert werden.
Kooperationen und Allianzen als Zukunftstreiber
Eine Allianz beziehungsweise Kooperation mit der Vorstufe oder Unternehmen auf der gleichen Stufe stellt für immer mehr Marktteilnehmer eine Option dar, um Mittel zu bündeln und sich erfolgreich für die Zukunft aufzustellen. Nur noch 23 Prozent der Marktteilnehmer schließen Allianzen kategorisch aus.
Fachkräftemangel bleibt größte Herausforderung
Mit 91 Prozent der Befragten, die über fehlendes Personal klagen, bleibt der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften die größte Herausforderung der Branche. Dies markiert einen Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und verdeutlicht, wie stark der Fachkräftemangel das Wachstum der Branche hemmt.
Preis und Regionalität machen das Rennen
Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher achten zuletzt immer stärker auf Preise. In der Folge greifen sie zu günstigen Produkten und Angeboten. Preiseinstiegsprodukte wie Mortadella oder Kochschinken werden gegenüber Spezialitäten und aufwendigeren Produkten klar bevorzugt. Im Ergebnis sehen sich 77 Prozent der Befragten der Forderungen nach preiswerteren Produkten ausgesetzt. Gleichzeitig rückt das Interesse an Regionalität und Qualität in den Vordergrund: 59 Prozent (+19 Prozent im Vergleich zu 2023) der Unternehmen beobachten eine steigende Nachfrage nach regional produzierten Fleischwaren. In der Konsequenz will jedes dritte Unternehmen sein zukünftiges Produktportfolio stärker auf das Segment Premium / Marken ausrichten.
Zahlungsbereitschaft für Fleisch aus besseren Haltungsformen gering
Ebenfalls abgefragt wurden die Gründe, die aus Sicht der Unternehmen ausschlaggebend dafür sind, dass Fleisch aus den Haltungsformen 3 und 4 bei den Konsumenten eher schlecht performt. An erster Stelle nennen die Unternehmen die hohen Preise (81,8 Prozent). Mit großem Abstand folgt ein geringeres Interesse der Verbraucher an höheren Haltungsformen (40,9 Prozent) oder mangelndes Verständnis für die differenzierten Haltungsformen (36,4 Prozent). Dass mangelndes Vertrauen der Verbraucher in die Tierhaltung selbst eine Ursache sein könnte, glauben hingegen lediglich 4,6 Prozent der Befragten. Von den neuen Produktkennzeichnungen von Tierhaltungs- und Herkunftsangaben wird kein positiver Impuls erwartet. Vielmehr erwartet ein Großteil der Unternehmer eine Verschlechterung des Absatzes durch die Kennzeichnungen, da der Verbraucher weiter verunsichert und das Einkaufserlebnis verkompliziert wird.
Hintergrund:
Das Branchenecho Fleischwirtschaft wird gemeinsam von der dfv Mediengruppe und der Managementberatung RSM Ebner Stolz durchgeführt. Befragt werden jährlich die hundert umsatzstärksten Unternehmen der Fleisch- und Wurstindustrie in Deutschland. Die Onlinebefragung wurde erneut durch die Business Target Group (BTG), einer hundertprozentigen Tochter der dfv Mediengruppe, durchgeführt.
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