Neuer Galeria-Chef verspricht: Mehr Freiheit für die Filialen und weitere Marken
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Olivier van den Bossche im Gespräch mit der TextilWirtschaft: „Ich bin hier nicht angetreten, um das Warenhaus zu beerdigen“
Der neue Chef des Essener Warenhauskonzerns Galeria, Olivier van den Bossche, will seinen Häusern deutlich mehr Freiheiten etwa bei der Sortimentsauswahl geben – fordert von seinen Beschäftigten aber auch mehr unternehmerisches Denken. „Ich bin hier nicht angetreten, um das Warenhaus zu beerdigen“, sagte van den Bossche, der nach neun Monate als Vertriebschef bei Galeria nach dem Ende des Insolvenzverfahrens Anfang Juni auf den Chefposten gerückt war. „Die kommenden Jahre werden kein Spaziergang, aber ich bin sicher, dass wir es schaffen“, erklärte van den Bossche im Fachmedium TextilWirtschaft, das in der dfv Mediengruppe in Frankfurt erscheint.
Galeria hatte bis Ende Mai ein Insolvenzverfahren durchlaufen, in dessen Folge weitere Filialen bereits Ende Juni geschlossen wurden und im Januar 2024 weitere geschlossen werden. Von den zuvor 129 Häusern sollen nur gut 90 übrigbleiben. Tausende Stellen fallen weg. Ein ähnliches Verfahren mit ähnlichen Folgen hatte Deutschlands einziger bundesweit tätiger Warenhauskonzern bereits im Jahr 2020 durchlaufen.
Van den Bossche verspricht „viel mehr Lokalität“ in den Angeboten der Galeria-Häuser. In Orten mit hoher Kaufkraft wie Bad Homburg “müssen wir keine großen Shops von Esprit oder Tim Tailor haben. Da können wir sogar Paul&Shark verkaufen“, glaubt er. Paul&Shark ist eine hochpreisige Modemarke. Auch an Plätzen wie München-Schwabing habe das Unternehmen mit höherwertigen Marken „ein Riesenpotenzial“.
In anderen Filialen wie Köln-Nippes dagegen müsse sich das Markenangebot eher an junge Familien mit durchschnittlichem Einkommen anpassen. „Wir werden noch sehr viel stärker dahin kommen, solche Unterschiede zwischen unseren Filialen zu machen, um von den lokalen Gegebenheiten zu profitieren“, sagte van den Bossche, der zwischen 2014 und 2017 Chef von Galeria Kaufhof in Köln war. Inzwischen sind Kaufhof und Karstadt unter dem Dach der österreichischen Signa zu Galeria vereinigt.
Der Warenhaus-Chef zeigte sich optimistisch, künftig auch mehr Top-Marken aus der Mode anbieten zu können: „Ich kann noch keine Namen nennen, aber wir haben bereits gehobene Marken davon überzeugt, zu Galeria zu kommen. Auch solche, die vorher bereits fünfmal ‚nein‘ gesagt haben“.
Von seinem Team erwartet er nach vielen Jahren der Krise ein Umdenken: „Wir müssen aufhören, zu verwalten und endlich unternehmerisch denken“, so van den Bossche, „wir müssen alle wieder lernen, mit der Gewinn- und Verlust-Rechnung im Kopf zu arbeiten“. Die Filialleiter schrieben derzeit erstmals an lokalen Business-Plänen mit Wachstumskonzepten für die nächsten drei bis fünf Jahre.
Die Beschäftigten auf der Fläche sollen dabei mehr Gehör in der Chefetage finden: „Wir brauchen keine 50 Seiten Powerpoint-Präsentationen. Die Mitarbeiter, die jeden Tag auf der Fläche stehen, wissen sehr genau, was für ihren Standort richtig ist“. Das werde in den Plänen berücksichtigt. Mehr Personal für die Kundenberatung wollte van den Bossche nicht versprechen – aber eine stärkere Digitalisierung aller Betriebsabläufe, die auch das Flächenpersonal von bürokratischen Aufgaben entlasten solle. „Ich habe lieber eine Person mehr auf der Fläche, als eine, die irgendwo eine Excel-Liste ausfüllt“, sagte der Galeria-Chef der TextilWirtschaft.
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