Mögliche Karstadt-Kaufhof-Fusion: Handelskette Sinn plant Kartellbeschwerde
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„Wir lassen in den Städten, in denen es Karstadt und Kaufhof und Sinn gibt, prüfen, ob die beiden zusammen eine marktbeherrschende Stellung haben. Es kann zum Beispiel sein, dass dies im Bereich Wäsche der Fall ist“, sagte Sinn-Generalbevollmächtigter Friedrich-Wilhelm Göbel der TW. Sinn (bis vor wenigen Wochen noch „SinnLeffers“) ist mit rund 20 Häusern in verschiedenen Bundesländern direkter Wettbewerber der beiden großen Warenhausketten, die jetzt den Zusammenschluss planen.
Für den Fall einer Karstadt-Kaufhof-Fusion hatte Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt bereits eine intensive und tiefgehende Prüfung angekündigt. Eine Beschwerde könnte das Verfahren zusätzlich verlängern.
Für den Fall von Einschnitten bei der Lohnzahlung in einem Karstadt-Kaufhof-Konzern kündigte der Sinn-Chef ebenfalls Reduzierungen an: „Sollte die Gewerkschaft Verdi bei der Bezahlung innerhalb eines Karstadt-Kaufhof-Konzerns Konzessionen machen, werden wir prüfen, bei Sinn die Bezahlung auf das Niveau von Karstadt-Kaufhof zu senken.“ Göbel empfahl: „Alle anderen tarifgebundene Arbeitgeber sollten das auch tun“. Das sei aus Gründen der Wettbewerbsgleichheit erforderlich.
Die Hagener Kette ist laut TW nicht tarifgebunden, zahlt bundesweit nach dem nordrhein-westfälischen Einzelhandelstarif, zeitlich begrenzt jedoch nicht das komplette Weihnachts- und Urlaubsgeld. „Man stelle sich vor, dass eine allein erziehende Mutter staatliche Transferleistungen in Anspruch nehmen müsste, wenn ihr Arbeitgeber Kaufhof-Karstadt die Löhne unter das Tarifniveau senkt. Dass die Allgemeinheit dann für die durchaus finanzstarken Eigentümer für HBC und Signa einspringt, kann niemand akzeptieren“, so Göbel.
Der Manager äußerte sich auch zu jenen Städten mit Kaufhof- oder Karstadt-Standorten, in denen der Fortbestand der Häuser unklar ist. Bei Schließungen nach einer Fusion müssten „auch die Immobilieneigentümer einen sinnvollen Beitrag für die kleineren Innenstädte leisten, indem man schnell die Mieten realistisch gestaltet oder die Häuser zu vernünftigen Preisen veräußert.“ Die Innenstädte dürften nicht durch jahrelange Leerstände ruiniert werden, wie das etwa nach der Insolvenz der Warenhauskette Hertie 2008 geschehen sei. „Auch wir würden dann sicherlich Standort für Standort genau prüfen, ob wir Häuser alleine oder mit Partnern betreiben könnten“, kündigte der Sinn-Chef an.
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