Woolworth verschleudert Nobel-Marke Belstaff

Nach der aufsehenerregenden S.Oliver-Aktion mit 200.000 Teilen im Juli dieses Jahres verramscht der Kaufhaus-Filialist Woolworth ab Donnerstag dieser Woche die italienische Nobelmarke Belstaff. „Wir bringen 90.000 Teile in unsere insgesamt 215 Filialen“, bestätigt Dieter Schindel, Geschäftsführer und geschäftsführender Gesellschafter gegenüber der TextilWirtschaft (Deutscher Fachverlag). Der Verkaufspreis des überwiegend aus Jacken bestehenden Sortimentes liegt zwischen 99 und 249 Euro. Taschen werden zwischen 49 Euro und 99 Euro angeboten. Für Strick muss der Kunde 49 bis 69 Euro auf den Tisch legen. Das Sortiment bedient Damen, Herren und Kinder. Nach Informationen der TextilWirtschaft sollen Großstadt-Filialen besser bestückt werden als Standorte auf dem Land. Grundsätzlich gilt: Nicht jedes Haus bietet alle Produktgruppen und Größen an. Aus der Vergangenheit gelernt, als die S.Oliver-Aktion noch ein juristisches Nachspiel hatte, hat Woolworth offensichtlich auch. Bei der laufenden Aktion soll in der Werbung deutlich herausgestellt werden, dass es sich um Artikel aus früheren Saisons, Überbeständen und Musterteile handelt.

Die pünktlich zum Advents- und Dezembergeschäft startende Aktion steht für rund 13,5 Millionen Euro Umsatz und kommt nach dem „bescheidenen November“ nicht zur Unzeit. Auch im kommenden Jahr will Woolworth erneut sechs bis acht Aktionen mit Top-Marken umsetzen.

Erst vor einem Jahr hatte Belstaff-CEO Harry Slatkin angekündigt, die Marke zu einem High End Luxury Sportswear-Produkt zu entwickeln. Der Original-Preis für eine Jacke beginnt bei 495 Euro – kostet als Fell-Variante auch gerne 3.000 Euro. In der vergangenen Woche hatte der erste Deutschland-Store in München eröffnet.