Großhotellerie meldet "tolles Jahr"
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Zimmerpreise und bessere Auslastung / Business-Metropole Frankfurt am Main am erfolgreichsten#STOP#
Mit einem Umsatzplus von 4,8 Prozent auf knapp 3,7 Mrd. DM, einer realisierten Preissteigerung um fast drei Prozent und einer Verbesserung der Belegungsquote um ebenfalls drei Prozent auf 63,4 Prozent, blicken die größten deutschen Hotels nach vier schwachen Jahren auf ein gutes Jahr 1997 zurück. Dies meldet die Wirtschaftsfachzeitschrift NGZ-Der Hotelier (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) in ihrer Mai-Ausgabe mit der Veröffentlichung der Rangliste der 200 größten Hotels in Deutschland.
Über die Hälfte aller Hoteliers der Top-Rangliste melden gute oder sogar sehr gute Gewinne. Nur 4,7 Prozent melden eine schlechte Gewinnsituation. 21,3 Prozent sagen: noch zufriedenstellend. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Zimmer (netto) stieg um 5 Mark auf 177 DM. Ebenfalls zur Ertragssteigerung beigetragen hat der größere Anteil der Beherbergungsumsätze (53,2 Prozent) zu lasten der Bewirtungsanteile. Die Zimmeranzahl ist lediglich um 1,1 Prozent gewachsen, die durchschnittliche Mitarbeiterzahl gab leicht nach.
Die Rangliste führt das Sheraton Frankfurt Hotel, Frankfurt am Main, (1050 Zimmer) mit einem Umsatz von 92,2 Mio. DM (1996: 93 Mio. DM) an, gefolgt vom Hotel Bayerischer Hof, München (396 Zimmer) mit einem Umsatz von 79,2 Mio. DM (1996: 79,2 Mio. DM) und dem Hotel Inter-Continental Berlin (511 Zimmer) mit 60,5 Mio. DM Umsatz (1996: 55,1 Mio. DM). Betrachtet man die einzelnen Ballungsräume, ist Frankfurt am Main mit allein vier Großhotels unter den Top 10 in Deutschland der florierendste Hotelmarkt überhaupt. Die Business-Metropole gilt als der Zukunftsstandort für Gewerbeimmobilien schlechthin. Der Hotelmarkt bietet sogar noch Reserven. Abgeschlossene Renovierungsarbeiten, z.B. im Steigenberger Frankfurter Hof oder Interconti, und ein großer Neueinsteiger, das Maritim Hotel, haben das gute Ergebnis beeinflußt.
Auslastungs-Spitzenreiter ist der Hamburger Raum, und das, obwohl im vergangenen Jahr die Kapazitäten deutlich ausgebaut wurden. Auch in München, wo das größte deutsche Einzelhotel, das Hotel Bayerischer Hof, den Markt prägt, ist die Situation gut. In Berlin wird der Regierungsumzug und das daraus resultierende Umfeld in seinen positiven Auswirkungen für die Großhotellerie sichtbar. Ausnahmen von der generell sehr guten Situation der Großhotellerie bilden stark kurorientierte Häuser und der Raum Leipzig/Dresden, wo sich Umsätze und Preisniveau dem tatsächlich vorhandenen Markt nach unten anpassen. Leicht stagnative Tendenzen, bedingt durch fehlendes Messegeschäft und den allgemeinen Umzug nach Berlin, prägen den Hotelmarkt im Rhein/Ruhr-Bereich.
Die Sorgen der Hoteliers sind, trotz des grundsätzlichen Optimismus, die Unsicherheit der Wirtschaftslage, die (Binnen-)Konjunkturentwicklung und die bevorstehenden Wahlen, außerdem die Unsicherheiten durch kurzfristiges Buchungsverhalten sowie die Frage nach der Chance für Preiserhöhungen in stark wettbewerbsorientierten Märkten.
26.05.1997
52 Z
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