„Bei aller Bedrohung dürfen wir nicht in Panik verfallen“
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LZ-Exklusivinterview mit Fleisch-Unternehmer Clemens Tönnies
Die Gefahr eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland rückt näher. Das sorgt in der Fleischbranche und bei Bauern zunehmend für Nervosität. Clemens Tönnies, Chef des größten deutschen Fleischkonzerns, appelliert im Interview mit der Lebensmittel Zeitung (dfv Mediengruppe), Ruhe zu bewahren und sich klug auf diese Krise vorzubereiten. Gelinge dies nicht, droht seiner Ansicht nach ein Höfesterben, wie es Deutschland noch nie erlebt hat.
Tönnies fordert die Branche und den Lebensmitteleinzelhandel auf, im Fall eines ASP-Ausbruchs nicht auf kurzfristigen Profit durch fallende Preise zu schielen. Vielmehr sei durch den Wegfall wichtiger Exportmärkte kalkulatorisch eine Verteuerung des Rohstoffs notwendig.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir vor der größten Herausforderung stehen, die wir in den letzten Jahrzehnten hatten“, warnt er. „In der gesamten Kette drohen Milliardenverluste durch den Exportstopp der internationalen Märkte.“ Trotzdem dürfe man nicht in Panik verfallen, sondern man müsse gewährleisten, dass die Landwirte keinen großen wirtschaftlichen Schaden erleiden, so Tönnies. Ansonsten drohe ein Höfesterben insbesondere bei Landwirten, die jüngst viel in ihre Betriebe für Stalleinrichtung und Tierschutz investiert haben.
Das könne jedoch verhindert werden: „Wir stehen im ständigen Austausch mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Unsere Idee ist es, die Möglichkeit einer privaten Lagerhaltung auf EU-Ebene vorzubereiten. Diese Gewährleistung muss innerhalb von 48 Stunden greifen und einen Mindestpreis für die Schweine garantieren“, erklärt Tönnies. So könne sichergestellt werden, dass der Preis nicht zusammenbricht.
Tönnies sieht zudem in der Reduzierung der hohen Wildschweinbestände den Schlüssel zur Minimierung des Risikos. Er regt eine EU-weite Bejagungsstrategie für Wildschweine mit einer Prämienzahlung pro Abschuss an, vorrangig in Polen, Ungarn, Tschechien und in Grenzregionen zu Deutschland.
Das vollständige Interview ist in der nächsten LZ-Ausgabe 04/2018 nachzulesen, die am morgigen Freitag, 26. Januar 2018 erscheint.
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